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Wie geht es dir? - Zu dir kommen in 5, 10 oder 30 Minuten

Gestern hat mich eine Freundin per Voicemail um ein paar Tipps gebeten.

 

Nachdem ich ihre Fragen beantwortet habe - pflichtbewusst möglichst knackig und punktgenau, denn wer mag schon stundenlange Sprachnachrichten? - kam noch eine Nachricht von ihr:

 

"Danke, das hilft mir weiter. Aber eine Frage hast du mir nicht beantwortet: Wie geht es dir?"

 

Das hat mich berührt. Und eiskalt erwischt. Ich habe mal wieder mein menschliches Mitteilungsbedürfnis der Effizienz geopfert.

 

Vielleicht bin ich ja nicht die Einzige, die so was macht. Vielleicht? Ich hoffe es... :)

 

Wie geht es dir - dem überwiegenden Teil von dir?

Letzte Woche war ich zum ersten Mal seit dem Beginn der Quarantäne bei Freunden auf einen Kaffee. Genau genommen habe ich sie in ihrem Büro besucht. Es gab Fuß-Gruß statt Bussi-Bussi und den Kaffee haben wir in gebührendem Abstand voneinander auf einer Bank vor dem Haus getrunken.

 

Ich habe ihn gefragt: "Wie geht es dir?"

Er: "Puh, wow, ähm..."
Ich: "Also, wie geht es dem überwiegenden Teil von dir?"

  

Menschsein ist vielschichtig. Es geht uns nicht gut oder schlecht. Es geht uns manchmal alles auf einmal.

Ingesamt stabil und zuversichtlich mit einer Note der  Überforderung und einem Hauch Enttäuschung im Abgang.

 

 

Und dieses "Alles-auf-einmal" kann manchmal so aussehen wie das Wohlknäuel, mit dem die Katze gespielt hat. Verworren und zerrupft. Es ist nicht gerade ermutigend, dieses Wirrwarr zu entknoten. Trotzdem hängt alles zusammen, wenn wir ein wenig Geduld aufbringen, um es zu versuchen. Und es tut einfach unglaublich gut, wenn sich der ein oder andere Knoten dabei löst.

In 5 Minuten: Schlummertaste

Einfach den Snooze-Knopf drücken: In der Früh gelingt es wunderbar. Was sind schon 5 Minuten mehr im Bett?

Aber tagsüber sagst du dir vielleicht, das 5 Minuten Rumsitzen und in die Luft schauen verlorene Zeit sind.

Dabei ist es genau umgekehrt. Die 5 verschlummerten Minuten im Bett bringen nicht so viel Erholung wie 5 Minuten Tee trinken und abwarten.

 

Wenn ich sehr verwirrt bin, lege ich dabei verstohlen die Hände aufs Herz (schaut eh keiner zu?) und frage mich: "Wie geht's dir? Was ist gerade wesentlich?" Und dann bin ich 5 Minuten still und lasse die Gedanken ziehen.

In 10 Minuten: Musikorakel

Such dir eine Playlist raus und drück den Shuffle-Knopf. Augen zu, lass dich überraschen, welche Musik der Playlist-Engel für dich auswählt.

 

Die Regel lautet: Egal was kommt, bleib 3 Lieder lang in Bewegung.

 

Achte darauf, welche Textzeilen mit dir in Resonanz gehen, welche Bilder die Klänge heraufbeschwören und lass dich davon bewegen. Ich würde es nicht mal "tanzen" nennen, rumwackeln genügt und freut den Körper. In nur 3 Songs kannst du eine erstaunliche innere Reise erleben und das Wesentliche entdecken.

In 20-30 Minuten: Hirn fegen

Wenn der letzte mentale Hausputz eine Weile her ist, mache ich gerne diese Technik aus dem Bullet Journaling.

 

Ich stelle mir dir Frage: Wie geht's mir gerade? Dann schreibe ich in einem zügigen Gedankenstrom alles untereinander, was mich gerade bewegt: Was ich tue (aber nicht tun will), was ich tun sollte, was ich gern tun würde. Was ich fühle, was ich plane, woran ich mich erinnere.

 

Einfach alles. Die einzelnen Themen sind stichwortartig notiert. Es genügt ein Wort, damit ich  weiß, worum es geht. Das sieht zum Beispiel so aus:

 

- Präsentation

- unmotiviert

- Rasenmähen

- Ausruhen

- Gitarre üben

 

Wenn alles, was mein Hirn bevölkert hat, auf dem Papier steht (wirklich ALLES), schaue ich nochmal auf meine Liste. Gibt es einen Punkt, über den ich gerne mehr nachdenken würde? Dann verwandle ich den Gedankenstrich "-" in ein "+" und schreibe darunter so viel ich will, bis ich mir klarer geworden bin. Vielleicht mag ich auch mit einer guten Freundin über dieses Thema sprechen und mich austauschen.

 

- Präsentation

- unmotiviert

- Rasenmähen

+ Ausruhen

- Gitarre üben

 

+ Ausruhen ... warum werde ich in letzter Zeit gar nicht mehr richtig wach? Ständig bin ich so müde. Es scheint mir, es lohnt sich gerade nicht, hellwach zu sein! Das macht mich traurig. Ich bin eigentlich nicht müde. Ich bin traurig. Ich möchte mich gar nicht ausruhen, ich würde mich gerne wieder so richtig auf etwas freuen! Ich habe meine Freude verloren, das ist der Punkt. Was würde mir denn Freude machen? ..."

 

Diese Journaling-Technik ist einfach großartig, um den roten Faden im Hirn-Knäuel zu entdecken!

Noch mehr Journaling

 Lust auf noch mehr Journaling? 5 weitere schöne Tipps fürs Journaling findest du bei meinem Kooperations-Partner für diesen Artikel, Primal State. Viel Spaß beim Schreiben!

Wie geht es dir?

Und - wie geht es dir? Was tust du gerne, um zu dir zu kommen und dich innerlich auszusortieren? Teil es gerne in einem Kommentar.


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