Hier ist eine Einführung in eine ungewöhnliche Methode, mit Tarotkarten zu arbeiten: ohne Deutungsbuch und Orakelei! Ich habe sie während meines Studiums und in der Kunstvermittlung entwickelt, um Führungen vorzubereiten, Projekte zu planen und meinen "tastenden Blick" zu schulen.
Ein schönes Tarotdeck ist ein fantastisches, ergänzendes Werkzeug für:
- Selbstcoaching
- Planung und Umsetzung
- Analyse von Unternehmungen, Beziehungen, Orten
- persönlichen Erkenntnisgewinn
Die folgende Übung holt bei der Planung und Analyse deine verspielte und intuitive Seite an Bord. Alles was du brauchst sind ein Tarotdeck mit 78 Karten (oder andere ansprechende Bilder), Stift, Papier und bis zu 1 Stunde Zeit.
Mit Freunden macht es übrigens noch mehr Spaß!
das Tarotdeck: Alphabet der Lebenserfahrung
Seine 78 Karten sind die Buchstaben, deine Innenwelt führt die Feder - und du? Brauchst nur noch zu lesen.
Vorausgesetzt, du kennst die Kniffe,
um bei der Zwiesprache mit deiner archetypischen Welt
tatsächlich deiner eigenen Spur zu folgen.
Reflexartig zum Deutungsbuch zu greifen, verkocht leider all die saftigen Vitamine, mit denen eine richtig (!) gute Tarotlegung Hirn, Herz und Ausblick für lange Zeit versorgt. Mach dein Deck zu deinem persönlichen Alphabet der Lebenserfahrung, indem du es Stück für Stück mit deinem Wissen füllst.
Und hier kommt deine Übung.
Ein persönliches Erkenntnis-Werkzeug
In dieser Übung geht es darum, die Archetypen des Tarot-Decks Bild für Bild mit deiner Lebenserfahrung zu befüllen, so dass sie allmählich zu einem Alphabet deines Innenlebens werden.
Bei dieser Übung arbeitest du mit offenen Karten, die du bewusst auswählst.
Eine Situation wählen
Es ist hilfreich, mit einer Situation beginnen, die schon ein wenig zurückliegt,
bevor du dich an die Arbeit mit Ist-Zuständen machst.
1) Definiere
Halte in Stichworten fest, worum es ging.
2) Die Situation
Brainstorming - ohne Worte
Nimm die 40 kleinen Arkana zur Hand.
Gehe zügig durchs Deck und lege alle Karten zur Seite, die deine Situation passend beschreiben.
Der Trick ist hier: nicht viel denken, einfach aussieben.
Siebe weiter aus bis du eine Karte findest, die das Erlebnis am Besten zusammenfasst.
Dieser Prozess allein kann dir schon viel über die Essenz deiner Erfahrung verraten.
Brainstorming - mit Worten
Halte in Stichworten fest, was dir zur Situation auf der Karte einfällt - und zwar losgelöst von jeglicher Interpretation.
Halte jedes Detail fest. Oft sind es die offensichtlichen "Kleinigkeiten", die besonders aufschlussreich sind.
Die kleinen Arkana
Sie bestehen aus 40 Karten,
die in vier Farben unterteilt sind:
Kelche
Stäbe
Schwerter
Münzen
Jede Farbe ist von 1 - 10 enthalten.
Die kleinen Arkana beschreiben eher alltägliche Situationen, also den Kontext in dem Menschen einander begegnen und Erfahrungen machen.
3) Die Person
Brainstorming - ohne Worte
Nun nimmst du die 16 Hofkarten zur Hand.
Wer warst du in dieser Situation? Welche Wesenszüge hast du am Deutlichsten wahrgenommen?
Sortiere wie im ersten Schritt die Karte aus, die am Besten zu deiner Erinnerung an dich passt.
Brainstorming - mit Worten
Im zweiten Schritt beschreibe die Karte/Person so detailliert du kannst (nicht dich selbst).
Die Hofkarten
Hier finden wir in jeder Farbe vier Persönlichkeiten:
Buben (oder Prinzessinnen/Töchter)
Ritter (oder Prinzen/Söhne)
Königinnen (oder Mütter)
Könige (oder Väter)
Sie beschreiben Charakterzüge und Personen, die an der Situation beteiligt sind.
4) Die Aufgabe
Brainstorming - ohne Worte
Nun nimmst du die 22 Arkana zur Hand.
Was war im Rückblick der Sinn und Zweck dieser Erfahrung? Was war deine Absicht?
Sortiere wieder die Karte aus, die die "Moral der Geschichte" gut einfängt.
Brainstorming - mit Worten
Im zweiten Schritt beschreibst du die Karte: Person, Atmosphäre, Geschichte und alles, was dir auffällt.
Die großen Arkana
Sie bestehen aus 22 Karten, die in fast allen Decks in römischen Ziffern nummeriert sind (0 - XXI) und Namen tragen (z.B. "Der Narr" oder "Die Kraft").
Sie symbolisieren archetypische Lebensabschnitte und Weisheit, die über einen längeren Zeitraum hinweg gesammelt und angewandt wird.
5) Analyse
Notiere alles, was dir zu deiner Auswahl auffällt.
Beobachte: welche Personen oder Tiere überwiegen? Wie empfindest du das Verhältnis der Karten? Wer dominiert? Was dominiert? Gibt es Wiederholungen (Farben, Muster, Zahlen...)? Gibt es bestimmte Bewegungen oder Haltungen, die sich wiederholen?
Sieh dir nun diese trockenen Beschreibungen an: was passt zu deinem Erleben?
Welche Tipps und konkreten Vorgehensweisen ergeben sich daraus?
Vielleicht findest du einen kraftvollen Satz, der die Essenz aller Karten zusammenfasst.
Die Beispielkarten sind aus folgenden Decks
(von links nach rechts):
Osho Zen Tarot
Goddess Tarot (Kris Waldherr)
The Wild Unknown Tarot (Kim Krans)
Lust auf eine Führung zu deinen Archetypen?
Lern es selbst: mit dem Workshop "Archetypen & Tarot"
Lass dich entführen: in einer Einzelsitzung
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